Angehörigenberatung – umfassende Unterstützung für pflegende Angehörige

Für pflegende Angehörige ist es entscheidend, ausführlich, umfassend und empathisch beraten zu werden. Sie erhalten damit die Basis für informierte Entscheidungen, angepasste Hilfen und eine langfristige Versorgung von pflegebedürftigen Angehörigen.

Wichtige Punkte dieser Angehörigenberatung umfassen die Bereiche:

Ansprechpartner und Anlaufstellen

Krankenkasse, Pflegekasse, Ärzte und der medizinische Dienst sind geeignete Anlaufstellen bei Fragen rund um die häusliche Pflege von Angehörigen. Aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte kann die Beratung für pflegende Angehörige zunächst einem frustrierenden Marathonlauf gleichkommen. Nach dem anfänglichen Aufwand stellt die Anzahl der Ansprechpartner jedoch einen bedeutenden Vorteil dar. Das sollte bereits zu Beginn vermittelt werden.

Finanzielle Leistungen

Die Pflege von Angehörigen wird schnell kostspielig. Gleichzeitig entfällt aufgrund des zeitlichen Aufwands das Einkommen anteilig oder komplett. Die Beratungsleistung für pflegende Angehörige muss daher immer umfassen, welche finanziellen Möglichkeiten bestehen. Dazu gehören neben den Pflegegeldern auch Zuschüsse für Hilfsmittel und Pfleger sowie die Optionen gegenüber dem Auftraggeber. Pflegende Angehörige sollten zusätzlich über nötige Anträge informiert werden, um die mögliche und ihnen zustehende finanzielle Unterstützung zu erhalten.

Hilfsmittel bei der Angehörigenberatung

Hilfs-, Pflege- und Verbrauchsmittel sind teilweise unerlässlich. Andere können die Pflege für alle Seiten angenehmer gestalten oder eine merkliche Erleichterung mit sich bringen. Zur umfassenden Beratung pflegender Angehöriger gehört es daher, zum einen über die nötigen und möglichen Hilfsmittel zu informieren. Zum anderen muss die Anwendung erklärt werden. Zusätzlich ist es entscheidend, über die Förderungsmöglichkeiten aufzuklären. Praktische Tipps und Hinweise auf Alternativen können ebenfalls weiterhelfen.

Organisation der Pflege

Sowohl bei der häuslichen Pflege durch Angehörige als auch bei der Kurzzeitpflege, dem betreuten Wohnen oder einer stationären Versorgung muss die Organisation im Vordergrund stehen. Dabei gilt es, Aufgaben und Betreuungszeiten, aber auch Termine, Regeln und Grenzen festzusetzen. Eine klare Verteilung der Verantwortlichkeiten und eine offene Kommunikationen erleichtern die Situation für alle Betroffenen.

Psychische und physische Belastung

Für pflegende Angehörige bedeutet die Betreuung und Unterstützung im häuslichen Umfeld eine enorme Herausforderung. Bereits die Organisation der Pflege kann sich schwierig gestalten. In der Beratung muss darauf hingewiesen werden, dass sowohl die psychische als auch die physische Belastung normal sind. Gleichzeitig müssen entsprechende Mittel und Maßnahmen angesprochen werden, die zur Verfügung stehen, um die Belastungen zu verringern. Dazu gehören Auszeiten, Therapie und Selbsthilfegruppen, Unterstützung durch Pflegepersonal, Hilfsmittel und Schulungen. Entscheidend ist auch die finanzielle Absicherung, da Geldsorgen einen enormen Stressfaktor darstellen.

Rechtliche Hinweise

Pflegende Angehörige sind in der anfänglichen Phase oftmals überfordert und verzweifelt. Sie müssen Behördengänge übernehmen, die Organisation verantworten und zudem den Bedürfnissen von eines geliebten, aber eingeschränkten Menschen gerecht werden. Sie sind zudem selten über ihre Recht informiert und haben daher zusätzliche Bedenken, ihren Job zu verlieren. Pflegezeit, Familienpflegezeit, Arbeitsverhinderung, Pflegeunterstützung und staatliche Darlehen können diese Stressfaktoren unterstützen und dabei helfen, entspannter eine passende Lösung zu finden.

Reha-Maßnahmen und Therapie

Nach einer Verletzung, einem Unfall oder einer Krankheit dienen Reha-Maßnahmen dazu, einen höheren Grad an Selbstständigkeit wieder herzustellen. Im fortschreitenden Alter kann gezielte Reha die Mobilität erhalten, denn mentalen Abbau verlangsamen und die Lebensqualität erhöhen. Gezielte Rehabilitation ist daher ein entscheidender Faktor im Alltag der Pflege und somit auch ein wichtiger Punkt in der Beratung. Welche Übungen und Programme hilfreich sind und welche Möglichkeiten bestehen, muss vermittelt werden. Ist das nicht möglich, sollte an die entsprechende Stelle vermittelt werden.

Schulungsmöglichkeiten

Pflegende Angehörige haben keine Ausbildung im Bereich der Pflege, müssen jedoch im Alltag und in der Einzelbetreuung zurechtkommen. Obwohl sich die Fälle natürlich individuell unterscheiden, gehören beispielsweise das richtige körperliche Unterstützen und die korrekte Vorgehensweise bei Injektionen bei vielen Menschen dazu. Schulungsmöglichkeiten stellen Chancen dar, Wissen und Fertigkeiten zu erwerben. Das vermittelt zum einen mehr Sicherheit und kann allein dadurch entspannen. Zum anderen wird dadurch mehr Selbstständigkeit gewonnen. Das Verständnis kann ebenfalls davon profitieren, sich weiterzubilden. Pflegende Angehörige schauen sich jedoch selten nach den Möglichkeiten um, da sie sich der Angebote nicht bewusst und meist überlastet sind.

Unterstützungsmöglichkeiten

Pflegende Angehörige haben mehrere Möglichkeiten und Anrechte. Sie können sich während kurzer Auszeiten vertreten lassen, die Pflege aufteilen oder davon Urlaub nehmen. Dieser Optionen sind sich die Verantwortlichen oftmals nicht bewusst oder schrecken davor zurück, weil sie Pflege – wenn auch kurzzeitig – abgeben müssen. Von einem Essensservice bis zur behördlichen Unterstützung gibt es jedoch viele Möglichkeiten, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je umfassender die Beratung in dieser Hinsicht erfolgt, desto länger kann die häusliche Pflege durch Angehörige erhalten werden.

Vermittlung medizinischen Wissens

Verletzungen, Krankheiten oder Abbau durch Alter bringen nicht nur Herausforderungen und Veränderungen für die betroffene Person mit sich. Auch pflegende Angehörige müssen sich mit den Veränderungen zurechtfinden. Je größer das Wissen ist, desto besser kann der Umgang damit ausfallen. Die Beratung sollte daher auch das medizinische Wissen um die jeweilige Einschränkung beinhalten. Dabei muss es sich nicht um eine umfassende Einführung handeln. Wichtig ist, den pflegenden Angehörigen verständliche Fachliteratur oder Anlaufstellen zu nennen, um sich das nötige und hilfreiche Wissen anzueignen.

Wohnraumanpassung

Barrierefreies Wohnen ist bereits bei leichter Unterstützung und einem hohen Maß an Selbstständigkeit und Selbstbestimmung eine erhebliche Erleichterung für Betroffene und pflegende Angehörige. Die Zugänglichkeit von sanitären Einrichtungen, dem Bett und Eingängen vereinfacht die Mobilität und reduziert die nötige Hilfe. Vom Treppenlift bis zu Hilfsmitteln können Zuschüsse beantragt werden, die zumindest die finanzielle Belastung verringern.

Zu der Angehörigenberatung in der Pflege gehört eine lange Liste an verschiedenen und gleichermaßen wichtigen Punkten. Praktische Tipps, Bürokratie und Empathie spielen dabei erhebliche Rollen. Für Fachkräfte und pflegende Angehörige stellt dies eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf dem aktuellen Stand zu bleiben und bei Bedarf an passende Stellen zu verweisen. Die Möglichkeit, umfassend informiert zu werden, bedeutet einen erheblichen Vorteil. Ausschlaggebend ist bei der Angehörigenberatung auch, realistisch zu bleiben und Alternativen anzubieten. Es ist nicht in jeder Familie oder Konstellation möglich, die Pflege dauerhaft und vollständig allein zu stemmen. Daher muss Betroffenen klar sein, welche Optionen zur Verfügung stehen und wie sie eine optimale Versorgung erreichen können.

Zur Angehörigenberatung gehört auch, falls möglich, bei der Pflege im betreuten Wohnen oder in einer umfangreicheren Einrichtung nützliche und wohltuende Anleitungen zu geben. Besuche, Beschäftigungen und Besonderheiten in der Kommunikation helfen bei einem besseren Umgang und können damit eine Steigerung der Lebensqualität für alle Beteiligten bedeuten. Dabei zählt allerdings nicht nur die Beratung, sondern vor allem die Zusammenarbeit.


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