Tierische Unterstützung: Tiere in der Alten- und Krankenpflege

Tierische Unterstützung Tiere in der Alten- und Krankenpflege

Knopfaugen, flauschiges Fell und typische Lautäußerungen – Tiere haben eine besondere Wirkung auf Menschen. Tierische Begleiter machen glücklicher, gesünder und sozialer, belegen zahlreiche Studien. Deshalb wächst das Interesse an Tieren in der Alten- und Krankenpflege. Welche Möglichkeiten es gibt, Hunde, Kaninchen oder Wellensittiche in die Pflege einzubinden, hier für Sie zum Nachlesen.

Tiere in der Pflege – viele Vorteile

Wissenschaftliche Studien haben die positiven Effekte von Tieren auf ältere und pflegebedürftige Menschen belegt. Sie entstehen nicht nur beim Einsatz speziell geschulter Therapietiere, sondern generell durch Tiere im Senioren- oder Pflegeheim. Die Vorteile im Überblick:

  • Tiere wirken beruhigend und schaffen eine entspanntere Atmosphäre.
  • Tiere sind ein Kommunikationsanlass und fördern so soziale Interaktionen.
  • Tiere kommunizieren ohne Worte. Auch Menschen, die nicht mehr richtig sprechen können oder wollen und demenziell veränderte Personen können mit Tieren in Kontakt treten.
  • Tiere steigern die Aktivität und helfen bei der Tagesstrukturierung.
  • Tiere erleichtern die Eingewöhnung in eine neue Umgebung und wirken der Vereinsamung entgegen.
  • Tiere können die Selbstständigkeit erhöhen und das Selbstbewusstsein steigern.
  • Tiere sind ein zusätzliches Lockmittel für Besuch der Kinder und Enkelkinder.

Dass Tiere in der Pflege positive Effekte entfalten, gilt als erwiesen. Einrichtungen, die das Zusammenleben von Mensch und Tier auf vorbildliche Weise gestalten, werden seit 2016 mit dem auf 5000 Euro dotierten Geras-Preis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (Bagso) ausgezeichnet.

Formen der Tierhaltung in der Alten- und Krankenpflege

Wie pflegebedürftige Menschen und Tiere zusammenkommen, kann unterschiedliche Formen annehmen:

  1. Speziell geschulte Therapietiere, oft Hunde, besuchen die Pflegeeinrichtung zu vereinbarten Terminen.
  2. Tiere leben dauerhaft in der Pflegeeinrichtung. Ihre Versorgung wird hauptsächlich vom Pflegepersonal sichergestellt und Bewohner können sich nach belieben um sie kümmern. Dabei kann es sich etwa um Hühner, Kaninchen, Katzen oder Vögel handeln.
  3. Pflegerinnen bringen eigene Haustiere nach Absprache mit zur Arbeit. Bewohner können sich mit den Tieren beschäftigen, ohne sich um ihre Versorgung kümmern zu müssen.
  4. Bewohner bringen beim Einzug ihr eigenes Haustier mit und sind primär für dessen Versorgung verantwortlich. Die Möglichkeit das Haustier mitzubringen, erleichtert den Schritt in den neuen Lebensabschnitt.

Wo es tierische Mitbewohner in Alten- und Pflegeheimen gibt und welche Einrichtungen den Kontakt mit Tieren ermöglichen, können Sie über Ihre Pflegekasse oder über den Tierschutzbund in Erfahrung bringen.

Eigenes Haustier als Helfer in der Pflege einsetzen

Den eigenen Hund mit zur Arbeit zu bringen, das wünschen sich viele Arbeitnehmerinnen. In der Pflege kann der Wunsch realisiert werden, wenn bestimmte Bedingungen gegeben sind. Besonders wichtig ist das Einverständnis des Arbeitgebers. Denn beim Thema Tiere in der Pflege müssen zahlreiche Aspekte durchdacht werden (beispielsweise Allergien und Ängste von Angestellten und Pflegebedürftigen, Hygiene etc.). Ebenso wichtig ist das Temperament des Tieres, denn nicht jeder Hund oder Hase ist für den Einsatz in der Pflege geeignet. Das Tier sollte ein ausgeglichenes Wesen haben, gehorsam und sozial, also für den Kontakt mit neuen Menschen offen, sein.

Während etwa Katzen oder Wellensittiche nicht speziell auf den Einsatz in einer Einrichtung trainiert werden können, gibt es für Hundehalterinnen die Möglichkeit, den eigenen Vierbeiner zum geprüften Therapiehund ausbilden zu lassen. Die Weiterbildung besteht aus Theorie und Praxis und baut meist auf der Begleit- und Verkehrshunde-Prüfung auf. Trainiert werden nicht nur Gehorsam und der Umgang mit fremden Personen und Situationen, sondern auch mit unterschiedlichen Geräten und Utensilien aus der Alten- und Krankenpflege (etwa Gehhilfen). Die Ausbildung zum Therapiehund dauert in der Regel 10 Wochen (meist als Wochenendseminare) und kostet inklusive der Prüfungen rund 2000 Euro. Die Kosten können teilweise oder vollständig vom Arbeitgeber übernommen werden.

Fazit

Tiere in der Pflege können eine absolute Bereicherung sein. Doch Tiere bedeuten Verantwortung, haben ihre eigenen Bedürfnisse und werden selbst auch mal alt und pflegebedürftig. Was sagen Sie zum Thema Tiere in der Pflege? Können Sie sich tierische Unterstützung bei der Arbeit vorstellen? Teilen Sie Ihre Meinung mit uns in den Kommentaren!


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