Ergonomie Pflege-Tipps: So schonen Pflegefachkräfte ihren Rücken am Arbeitsplatz

Ergonomie Pflege Tipps

Pflegefachkräfte verbringen jeden einzelnen Arbeitstag Höchstleistungen: Sowohl mentaler als auch körperlicher Natur. Gleichermaßen sind natürlich auch Pflegefachkräfte nicht immun gegen das Altern und eine ganze Reihe von körperlichen Beschwerden, die im Zuge ihrer Arbeit auftreten können, sich oftmals aber erst nach vielen Jahren zeigen. Mit den nachfolgenden Ergonomie Pflege Tipps für optimales Arbeiten profitieren Fachkräfte in der Pflege imminent ebenso wie sie langfristig ihre Gesundheit schonen.

Korrekte Hebe- und Tragetechniken sind das A und O

Natürlich: „Irgendwie“ lässt sich alles anheben und tragen, das Ziel sollte aber immer sein die eigene Körperkraft auf möglichst effiziente und schonende Weise einzusetzen. Speziell bei Pflegefachkräften, die fortlaufend Patienten stützen oder manövrieren müssen, ist das essenziell.

Korrekt gehoben wird immer aus den Beinen heraus. So wird nicht nur der Rücken beansprucht, stattdessen bekommt der tatkräftige Unterstützung der Bein- und speziell der Oberschenkelmuskulatur. Dafür empfiehlt es sich in die Knie zu gehen und dann die Kraft des Körpers beim Heben ganzheitlich einzusetzen.

Ebenfalls wichtig: Patienten (und andere Lasten) sollten möglichst nah am Körper gehoben beziehungsweise bewegt werden, da das die Hebelwirkung minimiert. Sehr schnelle, ruckartige Bewegungen sind generell zu vermeiden, da diese sonst einzelne Muskelstränge übermäßig stark beanspruchen oder beispielsweise beim Heben zu Leistenbrüchen führen können. Zudem sollten Pflegefachkräfte beim Heben und Tragen den Körper ganzheitlich bewegen, statt beispielsweise nur den Torso zu drehen.

Ergonomie Pflege Tipps – für eine korrekte Arbeitshöhe sorgen

Am Schreibtisch, beispielsweise bei Patientendokumentationen, gelten die hinlänglich bekannten Regeln für ergonomisches Arbeiten. Eine korrekte Sitzhaltung sowie Sitzhöhe sind essenziell, um unnatürliche Körperhaltungen zu vermeiden. Selbige würden mindestens mittelfristig zu Lasten des Rückens und Nackens gehen und können beispielsweise auch zu Kopfschmerzen führen.

Noch öfter als am Schreibtisch arbeiten Pflegefachkräfte natürlich am Bett der Patienten. Die Krankenbetten lassen sich relativ flexibel in der Höhe verstellen, was auch so gewollt ist: Einerseits im Interesse der Patienten, aber auch der Pflegekräfte. Die sollten das Bett, bevor sie Patienten beispielsweise umlagern, auf eine adäquate Höhe einstellen. Die Höhe ist dann ideal, wenn sich Patienten im Bett ohne Strecken und übermäßiges Bücken versorgen lassen.

Etwaige Seitenteile des Betts lassen sich dafür bei Bedarf nach unten abklappen. So müssen sich Pflegekräfte nicht in einer krummen Haltung über die Patienten lehnen und entlasten damit ihren Rücken. Sofern Patienten im Bett von A nach B bewegt werden müssen, beispielsweise für eine Untersuchung, wird das Krankenbett idealerweise zu zweit geschoben. Sind aktuell keine Kollegen frei, sollte das Bett langsam und in aufrechter Haltung geschoben werden – hierfür lassen sich die Hinterräder bei Krankenbetten fixieren.


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Regelmäßig Dehn- und Entlastungsübungen durchführen

Der Arbeitsalltag von Pflegefachkräften ist stressig – nicht selten weitaus stressiger als der Alltag in den meisten anderen Berufen. Trotzdem sollten und müssen Pflegefachkräfte auch an sich selbst denken. In einer ruhigen Minute, und oftmals reicht dafür wirklich schon nur eine Minute, empfehlen sich Stretch- und Dehnübungen. So zum Beispiel:

  • Katzenbuckel und Hohlkreuz abwechseln, wie es auch im Yoga praktiziert wird
  • die Hände in die Höhe recken und die Wirbelsäule komplett durchstrecken, während dreimal ein- und ausgeatmet wird
  • die Hände in die Hüfte stemmen und den Torso abwechselnd langsam nach links und rechts drehen
  • die Schulter kreisen lassen und den Kopf abwechselnd nach links und rechts lehnen, um die Nackenmuskulatur zu entspannen

Generell sind regelmäßiges Yoga, Pilates oder beispielsweise Krafttraining mit Fokus auf die Rumpf- und Rückenmuskulatur für Pflegefachkräfte empfehlenswert – nicht nur bei der Arbeit, sondern auch im privaten Alltag.

Hilfsmittel korrekt einsetzen!

Hilfsmittel, ob zum Umlagern, Anheben oder für andere Tätigkeiten, sollten in ausreichender Zahl vorhanden sein und tatsächlich auch genutzt werden. Das korrekte Schuhwerk ist ebenfalls ein Hilfsmittel: Hierbei sollten Pflegefachkräfte auf rutschfeste, abfedernde Sohlen, eine gute Stoßdämpfung und adäquate Belüftung achten.