Ein einziger Blick verrät bereits: Das Gehalt einer Krankenschwester hängt im Wesentlichen auch davon ab, in welchem Bundesland sie beschäftigt ist. Im „worst case“ bedeutet das einen Unterschied von ca. 1000 €. Und dies bei gleicher Belastung, gleicher Aufgabenstellung und weitestgehend gleichen Rahmenbedingungen. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die Einfluss auf das Gehalt von Gesundheits- und Krankenpflegern nehmen. Diese möchten wir im folgenden Text kurz erläutern. Auch möchten wir Ihnen Tipps aufzeigen, mit denen Sie, als Krankenschwester oder Krankenpfleger, ihr Gehalt positiv verändern können.
Einflussfaktoren auf das Gehalt einer Krankenschwester
Neben den lokalen Bedingungen, beeinflussen auch die Rahmenbedingungen maßgeblich das Gehalt einer Krankenschwester. Mit Rahmenbedingungen meinen wir hier, die Ausrichtung des jeweiligen Arbeitgebers, wie z.B.
- Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft
- Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft
- Einrichtungen in privater Trägerschaft
Üblicherweise arbeiten Gesundheits- und Krankenpfleger in den Bereichen
- Stationäre Krankenpflege (Akutkrankenhäuser, Fachkliniken, Kinderkliniken Reha-Kliniken etc.)
- Ambulante Krankenpflege (Pflegedienste, die sowohl nach SGB V als auch SGB XI abrechnen)
- Stationäre Altenpflege (Pflegeheime, Tagespflege)
Während in den Einrichtungen kirchlicher und kommunaler Trägerschaft ein Tarifvertrag zur Geltung kommt, wird in privaten Einrichtungen das Gehalt meist verhandelt. Das kann Vor- und Nachteile haben. Man kann nicht generell sagen, dass man in tarifgebundenen Einrichtungen stets mehr verdient, als in privaten Einrichtungen, doch im Durchschnitt wird dies der Fall sein.
Gehälter in kommunalen und kirchlichen Einrichtungen
In einer tarifgebundenen Einrichtung ist das Krankenschwester Gehalt tariflich festgelegt. Allerdings gibt es je nach Träger und Region auch unterschiedliche Tarifverträge. Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) ist der Maßstab (Arbeitgeber) für die Vergütung für Gesundheits- und Krankenpfleger. Zum einen ist dabei der Bildungsstand ausschlaggebend, zum anderen die Anzahl der Berufsjahre. Eine examinierte Krankenschwester kann demnach mit einem Einstiegsbruttogehalt von ca. 2.100 bis 2.250 Euro/Brutto rechnen. (Schaubild: E7; E8 à Stufe 1)
Bei gleichbleibender Qualifikation resultiert daraus nach einigen Berufsjahren ein Bruttogehalt von ca. 2.760 bis 2.900 Euro im Monat. (Schaubild: E7; E8 à Stufe 6)
Es ist wichtig zu wissen, dass es sich hier jeweils um eine Grundvergütung handelt. Zeitzuschläge, Feiertagszuschläge, Sonderzahlungen (Weihnachts- und Urlaubsgeld sind hier noch nicht berücksichtigt! Die Höhe dieser Sonderzahlungen ist ebenfalls im jeweils gültigen Tarifvertrag festgelegt.
Ganz ähnlich verhält es sich in Einrichtungen kirchlicher Trägerschaft. Hier gelten die sogenannten Arbeitsvertragsrichtlinien, die AVR, die dem TVöD angeglichen sind.
Im Rahmen eines Tarifvertrages zu arbeiten hat sowohl Vor-, als auch Nachteile.
Sie müssen sich nicht mit Gehaltsverhandlungen beschäftigen, da regelmäßig ein neuer Tarifvertrag verhandelt wird, von dem alle profitieren.
Dieser Solidaritätsgedanke hat aber auch zur Folge, dass das Gehalt immer nur um wenige Prozentpunkte, meist gestaffelt über mehrere Monate, teils Jahre, steigt. Auch die Erfahrungsstufe erhöht sich zunehmend langsamer.
Nicht selten bietet das einen Anlass zu Konflikten unter den jungen und den erfahrenen Mitarbeitern – hier kann Ihnen unsere Personalvermittlung Pflege helfen.
Gehälter in privaten Einrichtungen
Private Einrichtungen sind nicht tarifgebunden. Daher haben Sie hier keinen Anspruch auf eine Vergütung gemäß dem TVöD. Resultierend hieraus sind die Verdienste in privaten Einrichtungen durchschnittlich 10 Prozent unter denen in öffentlichen Häusern. Grund hierfür ist der stärkere Wettbewerbsdruck einer privaten Einrichtung, die daher Personalkosten sparen muss, aber auch der wirtschaftliche Hintergrund, Gewinne erwirtschaften zu müssen. Doch hier besteht generell die Möglichkeit, das Gehalt individuell zu verhandeln und an seine persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Da, wo sich das Bruttogehalt nicht weiter erhöhen lässt, können stattdessen Benefits ausgeschüttet werden, wie z.B. Gutscheine, vergünstigte Mitgliedschaften, aber auch Dienstwagen und zusätzliche Altersversorgung.
Wie können Sie ein höheres Krankenschwester Gehalt erzielen?
Das Thema „Gehaltserhöhung“ bzw. „-verbesserung“ können Sie auf verschiedene Arten angehen.
Zuerst sollten Sie sich mit einer professionellen Bewerbung als Krankenschwester bei Ihrem neuen Arbeitgeber vorstellen. Im Durchschnitt werden Sie in einer Einrichtung mit einem Tarifvertrag ein besseres Gehalt erzielen, als in einer privaten Einrichtung. Hier kommt es auch immer auf die persönliche Einstellung an. Wem z.B. der christliche Gedanke wichtig ist, ist in einer kirchlichen Einrichtung meist gut aufgehoben.
Doch unabhängig von Verdienst, Ideologie und Unternehmensphilosophie sollte Ihr Wohlbefinden stets die Hauptrolle spielen. Es nützt nichts im oberen Gehaltsspektrum tätig zu sein, wenn Sie die Tätigkeit nicht erfüllt.
Gehen wir also davon aus, dass Sie in einer Einrichtung tätig sind, in der sie sich völlig wohl fühlen. Welche Möglichkeiten haben Sie als Krankenschwester, Ihr Gehalt aufzubessern.
- Zielvereinbarungen
Mit Zielvereinbarungen wird häufig in privaten Einrichtungen gearbeitet. Gemeinsam mit dem Vorgesetzten erarbeiten Sie Ziele, die in einem überschaubaren Zeitraum erreicht werden sollen. Wird das Ziel erreicht, erhalten Sie eine zuvor festgelegte Prämie.
Vorteile:
- attraktiver Zusatzverdienst
- Motivation hoch
Nachteile:
- Ziele sind oft schwammig formuliert;
- Zielerreichung ist durch äußere Faktoren negativ beeinflussbar
- Spezialisierungen
Gerade in der Krankenpflege ist das eine Möglichkeit an der Gehaltsschraube zu drehen. In bestimmten Bereichen lassen sich Krankenschwestern nur einsetzen, wenn sie eine fachbezogene Fort- oder Weiterbildung absolviert haben, z.B. auf Intensivstationen, oder im OP.
Vorteile:
- Mit qualifizierter Weiterbildung steigt der „eigene“ Marktwert
- Möglichkeit in seinem „Wunschbereich“ zu arbeiten
Nachteile:
- Bindung an die Einrichtung, wenn diese die Weiterbildung finanziert hat
- Für manche, sehr beliebte Bereiche, hoher Wettbewerb unter den Kollegen
- Man bindet sich an einen Bereich
- Aufstieg
Gerade in einem von einer strengen Hierarchie geprägten Umfeld, wie einem Krankenhaus, kann es Sinn machen, die Karriereleiter zu erklimmen und dadurch natürlich auch sein Gehalt deutlich aufzubessern. Weiterbildungen zu Stations- und Pflegedienstleitung sind sehr beliebt und werden nahezu überall angeboten.
Vorteile:
- Neue Aufgabe erhöht die Motivation
- Gestaltungsmöglichkeit durch persönliche Entfaltung
Nachteile:
- Abgrenzung zu „alten“ Kollegen
- Mentale Belastung durch „Sandwich-Position“
Neben einer Weiterbildung, besteht auch die Möglichkeit, ein Studium zu absolvieren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Studiengänge, über Pflegemanagement, Pflegepädagogik, bis hin zur Gesundheitsökonomie.
Vorteile:
- Oberes Gehaltsspektrum
- Vielfältige Arbeitsfelder mit unterschiedlich anspruchsvollen Aufgaben
- Viele Studiengänge lassen sich berufsbegleitend absolvieren
Nachteile:
- Studiengänge sind zeit- und kostenintensiv und werden daher nicht immer vom Arbeitgeber unterstützt
- Großer Abstand zur „Basis“
- Verhandlungen
Hat sich bei Ihnen in Sachen Gehalt lange nichts getan, dann sollten Sie mit Ihrem Arbeitgeber in Gehaltsverhandlungen gehen. Gerade in privaten Einrichtungen ist dies üblich. Sie sollten stets gut vorbereitet in solche Verhandlungen gehen und sich zuvor genau überlegen, was sie möchten. Sie müssen keinesfalls das erste Angebot annehmen. In der Regel hat Ihr Gegenüber einen kaufmännischen Hintergrund und möchte so günstig wie möglich aus den Verhandlungen herauskommen.
Vorteile:
- Gehalt und Boni können individuell gestaltet werden.
- Zeitrahmen für nächste Verhandlung kann festgelegt und flexibel gestaltet werden. Gerade bei einem neuen Arbeitgeber ist es üblich, nach Bestehen der Probezeit erneut zu verhandeln
- Alles ist verhandelbar – Zuschläge, Dienstzeiten, Anzahl der Urlaubstage etc.
Nachteile:
- Großes Selbstvertrauen ist Voraussetzung für positives Verhandlungsergebnis
- Teils große Unterschiede in der Belegschaft können zur Unruhe führen
- Jobwechsel
Möglicherweise können Sie auch ein höheres Krankenpfleger Gehalt durch einen Orts- bzw. Jobwechsel erzielen. Wie wir eingangs gezeigt haben, sind die Unterschiede durchaus groß. Doch gerade, wenn es darum geht, Entfernungen zu überwinden, fühlt man sich gehemmt. Die Auswahl des richtigen Arbeitgebers fällt dann doppelt schwer.
Als bundesweit vernetzter Personalvermittler steht Ihnen SCORE-Personal hier tatkräftig zur Seite. Sie teilen uns einfach Ihre Wünsche mit und wir arrangieren den Rest. Wir finden für Sie die optimale Stelle und stellen den Kontakt mit Ihrem neuen Arbeitgeber her. Somit sind Sie anderen Bewerbern einen wesentlichen Schritt voraus. Denn so haben Sie die Möglichkeit, an ausgewählte Jobs zu kommen, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind und deren Rahmenbedingungen zu Ihren Wünschen und Vorstellungen passen.